Man mag es nicht glauben, aber für die Deutsche Meisterschaft und das abschließende Bundesliga Rennen in Hannover gab es wieder einen personellen Engpass im Team (zum Glück :-D ). Am Donnerstag vor Hannover stand es final fest: "Justus du musst starten!". Wenn es unbedingt sein muss, dann starte ich eben nochmal eine Deutsche Meisterschaft über die Sprintdistanz...und gewinne das Ding einfach ;-) Aber kurz von vorne: Der Schwimmstart erfolgte vom Strandbad, ähnlich wie in Tallin musste auch hier ein paar Meter gelaufen werden, bevor wir in die Horizontale gingen. Aber in Hannover war es bei weitem nicht so weit. Besonders gut lief das reinlaufen für mich nicht, aber ich orientierte mich schnell nach ganz rechts außen um meine Ruhe zu haben. An der ersten Boje zog ich rüber und saß an Position drei, ab hier wurde es relativ entspannt.
Nach dem Schwimmen formierte sich eine sechsköpfige Spitzengruppe mit 30 Sekunden Vorsprung vor den Verfolgern. In meiner Gruppe befanden sich je zwei Sportler aus Darmstadt sowie Trier, unsere Hauptkonkurrenten wenn es um die Gesamtwertung der Bundesliga ging.
Ich war aus meinem Team der Einzige, daher erhielt ich die Teamorder mich zurück zu halten und nicht für Tempo zu sorgen. Nach guten 20km auf dem Rad hatte sich der Vorsprung auf die Verfolger dennoch auf über eine Minute erhöht.
Zusammen mit Henry Graf und Jonas Osterhold mache ich mich auf die abschließenden 5km. In der ersten Runde liefen wir alle Schulter an Schulter. Ich fühlte mich gut und entschied mich nach einer weiteren halben Runde an die Spitze der Gruppe zu setzen und das Tempo etwas zu forcieren. Ich merkte das beide direkt Probleme bekamen und abreißen lassen musste.
Nach der zweiten Runde hatte ich trotzdem nur einen wenig beruhigenden Vorsprung von Zehn Sekunden, welcher sich aber konstant hielt. Ich konnte kaum glauben was hier gerade passierte und warf alles was ich hatte in die Waagschale. Mit jedem Schritt richtung Ziel wurde ich mir sicherer, dass ich heute tatsächlich Deutsche Meister werden konnte. Das Zielbanner in Sicht, hatte ich genügend Vorsprung um den Zieleinlauf etwas genießen zu können.
Die Freude mag man mir im ersten Moment nicht angesehen haben, ich denke es war die Fassungslosigkeit über das was da gerade passiert war.
Durch eine starke und kompakte Teamleistung schafften wir auch den Mannschaftstitel zu sichern! Ein rundum geungenes Wochenende