Die Europameisterschaft in Tallin war mein erstes Rennen der Ironman Pro-Series. Diese Rennen sind immer noch ein wenig besser besetzt und als EM ohnehin! Ich wollte also zeigen was in mir steckt und Wissen wo ich aktuell stehe. Leider wurde das Schwimmen aufgrund zu schlechter Wasserqualität vom See in die Ostsee verlegt. Hier entschied man sich in der Nacht vor dem Start, dass wir einen Landstart absolvieren sollten. Soweit kein Problem, wenn das Wasser nicht die ersten 200m nur Knöchel- bis maximal Hüfttief gewesen wäre. Entsprechend fühlte es sich eher wie ein Duathlon an und ich war an der ersten Boje schon ziemlich angeschlagen. Entgegen meiner letzten Rennen stieg ich in Tallin gerade noch am letzten Zipfel der ersten großen Gruppe aus dem Wasser.
Bei den Pro-Series Rennen wird auf dem Rad mit RaceRanger gefahren, hierbei handelt es sich um ein Gerät welches mittels einer Lampe und unterschiedlichen Farben den Abstand zum Vordermann anzeigt. Für mich war dies Premiere und zu Beginn noch sehr ungewohnt. Es brauchte einige Kilometer bis ich merkte, dass das Gerät nicht kaputt ist, sondern die Lampe erste anfing zu leuchten, wenn man auf mindestens 17m zum Vordermann aufgefahren war. Nachdem sich auf den ersten Metern der Radstrecke alles sortiert hatte, setzte ich mich an Position zwei dieser Gruppe um etwas mehr Ruhe zu haben. Leider waren meine Beine nicht besonders gut, aber es reichte vorerst um der Gruppe zu folgen.
Nach und nach kamen schnellere Radfahrer von hinten vorbei und setzten sich richtung Spitze ab. Zu Beginn der zweiten Runde musste ich die Gruppe dann tatsächlich fahren lassen. Durchaus eine schwierige Situation, aber ich war mental bereits darauf vorbereitet, da schon die letzten Wochen auf dem Rad der Wurm drin war.
Kurz vor Ende schaffte ich irgendwie den Anschluss an die Gruppe wieder herzustellen und stieg an Position 12 vom Rad.
Die ersten Meter beim Laufen waren genau wie das Schwimmen und Radfahren eher zäh. DOch nach und nach steigerte ich mich hinein und sammelte einen Athleten nach dem Anderen ein, bis ich mich am Ende auf Position 5 nach vorne gearbeitet hatte. Die Abstände nach vorne waren für heute zu groß. Auch wenn ich mit meinen Leistungen der ersten zwei Disziplinen nicht glücklich bin, so war der abschließende Lauf ein kleiner Lichtblick für mich.
Nun geht es an die Analyse des Rennens, ganz oben auf der Liste steht: "Ich muss dringend meine Rad-Beine wieder finden!" Die Saison ist noch nicht zu Ende, entsprechend gibt es noch einige Chancen es besser zu machen.