Lang lang ist’s her…dass ich mich gemeldet habe. Pünktlich zum Saisonstart ist es wohl allerhöchste Eisenbahn diesen Blog zu aktualisieren. Zudem kann ich nun auch wieder beide Arme zum Tippen nutzen ;-) Aber der Reihe nach! Nach Tokio musste ich mich leider direkt aus dem Triathlonzirkus zurück ziehen, da ich einen kleinen Anriss in meiner Achillessehne hatte. Das Lauftraining war damit auch erstmal gestrichen, doch schnell fanden sich neue / andere Projekte mit denen ich mich motivierte.
Zuerst nahm ich an einem Lehrgang der Bundeswehr teil, dem Übungsleiter BW. Dort trifft man immer auf coole Kameraden aus anderen Sportarten, doch dieser Lehrgang ist immer besonders, denn man absolviert ihn auch zusammen mit Kameraden aus der normalen Truppe. Ein cooler Austausch und ein interessanter Lehrgang. Sportlich setze ich mir das Ziel, eine Spendenfahrt einmal rund um das Saarland zu absolvieren und Spenden für die Deutsche Krebshilfe zu sammeln. Die 305km mit diversen Höhenmetern sollten gut vorbereitet sein und da ich nicht Laufen konnte verbrachte ich etwas mehr Zeit auf dem Rad. Leider kam es, wie es kommen musste und ich stürzte bei einer Trainingsausfahrt im September. Nachdem ich 10min lang den Schmerz weggeatmet hatte, setzte ich mich wieder aufs Rad und rollte nach Hause - stets die Hoffnung: Alles halb so schlimm! Leider musste ich bereits zu Hause beim Absteigen einsehen, dass dem vielleicht doch nicht so war. Noch in Sportklamotten begab ich mich also in die Notaufnahme. Schnell stellte sich heraus, dass mein AC-Gelenk (Schultereckgelenk) gesprengt war. Bei dieser Verletzung gibt es verschiedene Einstufungen. Ich hatte eine Sprengung Rockwood III. Übersetzt bedeutete dies: deine Schulter ist im Eimer, die müssen wir leider recht schnell operieren. An dieser Stelle muss ich vielleicht noch anmerken, dass ich Rechtshänder bin und mir die rechte Schulter kaputt gemacht hatte. Wenn ich was mache, dann auch richtig… zumindest konnte ich meine Fähigkeiten mit der linken Hand etwas schulen, denn die ersten Tage ging mit dem rechten Arm nix…gar nix. Vier Tage später lag ich also im Krankenhaus und wurde für die OP vorbereitet. Ein Stündchen und die Schulter war wieder in Position gebracht. Leider begann der Schmerz und der schlechte Schlaf nun wieder von vorne. Die nächsten 6 Wochen verbrachte ich mit einer Schiene, konnte und durfte nicht Schwimmen und nicht Laufen…was macht man da nur als Triathlet? Richtig, Krafttraining für die Beine und eine Woche post OP saß ich zu Hause wieder auf der Rolle. Zuerst noch mit einem Arm stützend, ab der zweiten Woche durfte ich ganz vorsichtig auch wieder mit dem zweiten Arm stützen. Mein Spendenprojekt war damit erstmal abgesagt. Ich entschied mich jedoch trotzdem für einen Spenden-Ride in abgespeckter Version und online. Also absolvierte ich ein paar Wochen später zusammen mit 90 Radsportbegeisterten eine 30km Runde auf Zwift und sammelte knapp 10.000€ für die Deutsche Krebshilfe. An dieser Stelle bedanke ich mich nochmal bei allen, die die Aktion unterstützt haben. Des weiteren nutze ich meine Zeit für etwas Urlaub und einen weiteren Bundeswehrlehrgang, den Trainer BW. Hier konnte ich auch endlich mit der eigentlichen Arbeit für meine Schulter beginnen und die Reha starten. Wie die Zeit doch rennt! Nach den 6 Wochen bei der Bundeswehr war schon Weihnachten und ich startete zwischen den Freitagen meine ersten Schwimmversuche. Wir belassen es mal bei der Beschreibung Versuch. Erst im neuen Jahr stieg ich wieder in eine Art normales Training ein und begann mit der Saisonvorbereitung. Anfang Februar ging es dann schon mit der Nationalmannschaft ins Trainingslager nach Fuerteventura, wo ich mal eben meinen Trainingsrückstand direkt vor Augen geführt bekam. Ich konnte mich aber nicht beklagen, denn das Training lief gut und spürte die Fortschritte. Nach dem Trainingslager durfte ich zu Hause etwas durchatmen und einige Tests und Untersuchungen am IAT absolvieren. Kurz danach machte ich mich wieder auf den Weg, diesmal nach Portugal zu meinem Kumpel Joao Silva. Hier trainiere ich nun schon seit 1,5 Wochen und bereite mich auf mein erstes Rennen am 26.03. vor, den Europacup in Quateira über die olympische Distanz ausgetragen. Ich freue mich sehr, meine Saison endlich starten zu können und bin gespannt auf meine erstes Rennen. Auch wenn die Vorbereitung nicht besonders lang ausgefallen ist, gehe ich hoch motiviert in das Rennen.