Für das T100 Rennen in Dubai habe ich so einiges an Stress in Kauf nehmen müssen, aber gleich vorab: es hat sich gelohnt. Am Dienstagabend den 12.11 erhielt ich die Nachricht, dass ich spontan in Dubai starten könnte. Ein Athlet war asugefallen und die drei Sportler die vor mir auf der Warteliste standen, konnten oder wollten nicht starten. Kurzerhand entschied ich mit meinem Trainer Dan Lorang, dieses Angebot anzunehmen. Ich befand mich zu diesem Zeitpunkt zwar noch im Trainingslager auf Fuerteventura, aber das ließ sich sicherlich alles noch regeln.
Direkt am nächsten morgen hängte ich mich ans Telefon und meinen Flug so schnell wie möglich umzubuchen und zurück nach Deutschland zu fliegen, da ich weder mein Zeitfahrrad, noch einen Wettkampfanzug dabei hatte. Glücklicherweise konnte ich diretk am Donnerstag die Heimreise antreten, sodass ich Abends wieder in Frankfurt landete. Mittlerweile hatte ich auch einen passenden Flug von Frankfurt nach Dubai am Freitag ausfindig gemacht und gebucht.
Damit ich nicht von Frankfurt nach Saarbrücken reisen musste und am nächsten morgen wieder zurück, die Reise war eh anstrengend genug, lieferte meine Freundin mir sämmtliches benötigtes Material an den Flughafen bzw. ins Hotel. Nachdem ich also die Sachen grob sortiert hatte ging es am Freitag weiter, sodass ich Nachts in Dubai eintraf. Das Frauenrennen fand bereits am kommenden Morgen statt, wir Männer hatten noch einen Tag länger Zeit.
Der Samstag bestand darin mein Rad aufzubauen, mich locker etwas zu bewegen, die Startunterlagen abzuholen und mich etwas mit den Strecken vertraut zu machen. Die Zeit verging wirklich unglaublich schnell und schon war es wieder dunkel und die letzte Nacht vor dem Wettkampf brach herein. Alles in allem eigentlich gar nicht so verkehrt, da ich kaum Zeit zum nachdenken hatte.
Als wir mittags an der Schwimmstrecke eintrafen, brannte die Sonne nur so herab. Das Wasser versprach mit 30°C leider auch keine Abkühlung und so hieß es von Anfang an wort wörtlich: Cool bleiben! In der recht großen Spitzengruppe stieg ich aus dem Wasser und konnte mich mit einem schnellen Wechsel recht weit vorne in der Radgruppe positionieren. Über einen Zubringer wurden wir zur zweiten Wechselzone geleitet, von hier waren noch weitere sieben Runden zu absolvieren. Bereits nach der dritten Runde verlor ich an einem Speed-Bumb meine Trinkflasche mit den Kohlenhydraten. Keine optimale Situation, doch schaffte ich es mich in jeder Runde an der Verpflegungsstelle ausreichend zu versorgen.
Mit zwei Minuten Rückstand stieg ich am Ende der 80km vom Rad und macht mich auf die Verfolgung. Ich kam schnell in einen guten Rhythmus, lief an Magnus Ditlev vorbei und machte auch nach vorne Sekunde um Sekunde gut. Später überholte ich Fredy Funk und war weiter auf dem Vormarsch richtung Platz Fünf. Etwa 45 Sekunden vor mir lief der Franzose Mathis Margier, doch irgendwann schawanden mir etwas die Kräfte und ich musste meine Geschwindigkeit etwas drosseln. Es wäre eh sehr knapp geworden, ihn noch einzuholen. Am Ende blieb der Rückstand konstant, sodass weder was nach vorne ging, noch drohte Gefahr von hinten. Ich will nicht sagen, ich konnte die letzte Runde genießen, musste aber nicht mehr voll bis zum Ziel durchziehen.
Am Ende bin ich durchaus sehr zufrieden mit meinem sechsten Platz in der Tageswertung, welcher mir auch den 14. Platz mit lediglich zwei Rennen in der Serienwertung sicherte!
Nun liegt der Fokuss auf der IM 70.3 WM in Taupo, vielleicht gelingt mir dort auch noch ein gelungener Saisonabschluss.